Bereits seit längerem gab es immer wieder Gerüchte um den hohen Krankenstand innerhalb der Kreisverwaltung Teltow-Fläming. Häufiger klagten die Amtsleiter über fehlende Mitarbeiter, und dass dadurch Arbeit liegenbleibt. Hier hatte der Kreistagsabgeordnete Dirk Steinhausen nachgefragt, welche Ämter betroffen sind und wie die Gesamtsituation sich darstellt. „Der Landkreis Teltow-Fläming befindet sich seit mehreren Jahren in Haushaltssicherung und ist damit großen Zwängen ausgesetzt, die selbstverständlich auch Auswirkungen auf die personelle Ausstattung der Kreisverwaltung und die Arbeitsbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben.,“ umschreibt die Landrätin, Kornelia Wehlan (Die Linke), das Problem. Kurz zusammengefasst heißt dass: „Die Arbeitsbelastung in der Verwaltung ist hoch.“
Ein deutliches Signal wie hoch die Arbeitsbelastung inzwischen ist, sind die insgesamt 53 Überlastungsanzeigen von Mitarbeitern. Hier haben sogar ganze Abteilungen gemeldet, dass sie die Arbeitsaufträge nicht mehr bewältigen können. Gründe gibt es einige dafür: „Neue Aufgaben durch Aufgabenübertragungen und Gesetzesänderungen. Damit verbunden sind Arbeitsverdichtungen, veränderte Arbeitsabläufe und Fallzahlen, Druck durch auferlegte Standards und verändertes Anspruchsdenken der Antragsteller zu nennen. Auch sind notwendige Nachbesetzungen von Stellen aufgrund von Langzeiterkrankungen und Elternzeitvertretungen ein Thema. Auf diese veränderten Bedarfe kann nicht immer zeitnah reagiert werden, weil – wie eingangs beschrieben – der öffentlichen Verwaltung auferlegte Rahmenbedingungen einzuhalten sind und Auflagen der Haushaltssicherung wirken,“ heißt es in der Antwort.
„Ein Punkt wird leider kaum berücksichtigt, eine hohe Arbeitsbelastung kann auch mit mangelndem Führungsverhalten zusammenhängen. Wenn über 8 Prozent der Mitarbeiter der Kreisverwaltung, die sich nur noch durch Überlastungsanzeigen weiterhelfen können, dann haben wir ein Problem mit der Leistungserbringung für die Bürger. Wenn manche Ämter Ausfallzeiten von über 20 Krankentagen pro Mitarbeiter haben, dann kann das auch ein Struktur- und Führungsproblem sein“, erläutert Steinhausen. „Die Dunkelziffer wird noch höher sein, da sogenannte Karenztage in der Beantwortung nicht mit erfasst werden. Es muss die Erwartungshaltung an die Landrätin sein, dass sie ihr eigenes Personal dahingehend qualifiziert, das zumindest das Führungsverhalten als Ursache auszuschließen ist.“
Selbst der eigene Landratsbereich hat über 20 Krankheitstage pro Mitarbeiter. „Das eingesetzte Personalentwicklungsprogramm und mögliche Organisationsveränderungen scheinen noch nicht zu greifen,“ so Steinhausen abschließend.
Hier die Fragen und Antworten:
https://www.dirk-steinhausen.de/wp-content/uploads/2016/10/Antwort_Krankheiten_Kreisverwaltung.pdf