„Es ist zum verzweifeln, wenn eine Landesbehörde zwei völlig unterschiedliche Stellungnahmen herausgibt und damit nicht klar ist, was nun gilt,“ mit diesen Worten kommentiert der Kreistagsabgeordnete Dirk Steinhausen, die Antwort der Kreisverwaltung Teltow-Fläming auf seine Nachfrage, ob und wo sich im Landkreis sogenannte Gas-Unterdruckspeicher befinden.
Immer mehr wird in Deutschland Erdgas eingesetzt. Damit dieses Gas auch in ausreichender Menge vorhanden ist, wird es in Zwischenspeichern gelagert, sogenannte Gas-Untergrundspeicher. Diese Speicher sind in tiefen Erdschichten vorhanden, die durch ihre Beschaffenheit“ gasdicht“ abgeschlossen sind. In den letzten Jahren hat Erdgas für die regionale Versorgung an Bedeutung gewonnen. Auch die Versorgungssicherheit rückt vermehrt in das öffentliche Bewusstsein. Zunehmend wird also das Gas hierbei in Untergrundspeicher eingelagert. Diese Speicher unterliegen hohen Anforderungen in Bezug auf Sicherheit und Umweltverträglichkeit. Durch Zufall ist in der Gemeinde Großbeeren bei einer Planungsunterlage herausgekommen, dass nördlich von Heinersdorf ein unterirdischer Gasspeicher vorhanden ist. Die Informationen beruhen auf einer Stellungnahme des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR).
Bild aus dem Flächennutzungsplan, der jedes Jahr erneut bestätigt wird (Quelle: Gemeinde Großbeeren)
„Ich wollte nur wissen, wo wir im Landkreis weitere Speicher haben und wie diese gesichert sind“, so Steinhausen, der daraufhin eine Nachfrage an die Kreisverwaltung richtete. Die Kreisverwaltung fragte beim Landesamt nach und bekam dort die Antwort, „es gibt keine Gas-Untergrundspeicher in der Region“. Erstaunlicherweise wird allerdings der Gemeinde Großbeeren jedes Jahr bescheinigt, dass die Stellungnahme des Landesamtes mit einem Gas-Untergrundspeicher nach wie vor ihre Richtigkeit besitzt. Inzwischen wächst damit die Unsicherheit, weil nicht klar ist, welche Stellungnahme jetzt gilt. „Eine Landesbehörde, die zwei sich widersprechende Stellungnahmen verkündet, verspielt das Vertrauen der Bürger“, stellt Steinhausen abschließend fest.