Großbeeren Mit großem Erstaunen hat der Finanzausschuss der Gemeinde Großbeeren die Information des Kämmerers Uwe Fischer (CDU) zur Kenntnis nehmen müssen: „Das Rechnungsprüfungsamt des Landkreises, der die Eröffnungsbilanz der Gemeinde prüfen soll, hat die Prüfung abgebrochen.“ Vorausgehend waren mehrere Verschiebungen und Unterbrechungen der Prüfung durch die Gemeinde. Zum Abbruch führte dann, dass die gesetzten Termine durch die Kämmerei der Gemeinde Großbeeren nicht eingehalten wurden. „Das die Gemeinde Großbeeren als einzige Gemeinde im Landkreis noch keine geprüfte Eröffnungsbilanz hat, ist peinlich,“ erklärt Dirk Steinhausen, Gemeindevertreter (WIR FÜR GROßBEEREN), der auch im Rechnungsprüfungsausschuss des Landkreises sitzt. Von den Städten und Gemeinden im Landkreis fehlt nur von Großbeeren die Eröffnungsbilanz, sowie alle folgenden Jahresabschlüsse. Vorbildlich sind hier die Gemeinden Niedergörsdorf und Blankenfelde-Mahlow, deren Jahresabschlüsse bis ins Jahr 2016 geprüft und das Jahr 2017 gerade bereits in der Prüfung sind.
Laut Aussage des Kämmerers wird man jetzt versuchen bis zum April 2019 erneut die Prüfbereitschaft anzuzeigen. Normalerweise dauern Prüfungen von Jahresabschlüssen einige Monate, bei der sogenannten Eröffnungsbilanz kann es mal bis zu sechs Monate dauern. Die verunglückte Prüfung begann bereits im Dezember 2016 und wurde nach über 2 Jahren Prüflaufzeit jetzt im Februar 2019 abgebrochen. „Ärgerlich für die Gemeinde ist auch, dass damit die Prüfungskosten erneut bezahlt werden müssen. Damit verlieren wir unnötig Geld.“
Schlimmer erscheint Steinhausen allerdings der Umstand, dass die Gemeinde auf mehreren Millionen sitzt, die sie aber nicht ausgeben kann. „Uns fehlen die Jahresabschlüsse seit 2011. Jedes Jahr haben wir mit einem Plus abgeschlossen. Das Geld, was dann in die Rücklagen fließt, darf allerdings erst nach einem erfolgten Jahresabschluss verplant werden. Allein für das Jahr 2018, in dem die Gemeinde viel geplant, aber kaum etwas umgesetzt hat, haben wir ein vorläufiges Plus von fast 8 Millionen Euro. Dieses Geld wird der politischen Willensbildung entzogen, weil wir es nicht schaffen, zeitnahe Jahresabschlüsse zu erstellen. Wir sitzen auf dem Geld und kommen nicht ran.“