Immer wieder beschweren sich Bürger, dass die Beantragung im Landkreis Teltow-Fläming länger dauert, als noch vor ein/zwei Jahren. Leider gibt es vereinzelt sogar Meldungen, dass so mancher Bauantrag über 6 Monate dauert, in manchen Fällen sogar bis zu 18 Monaten. „Es ist doch keinem zu vermitteln, dass wenn ich als Bürger einen Antrag stelle, die Verwaltung so lange braucht, zumal, wenn man den Eindruck hat, sobald der Staat etwas will, erstaunlicherweise es dann meist schneller geht,“ erläutert Dirk Steinhausen, Kreistagsabgeordneter (Freie WG-Wir für Teltow-Fläming) und Gemeindevertreter in Großbeeren (Wir für Großbeeren), der häufiger angesprochen wurde und diesem vermeidlichen zeitlichen Missstand auf den Grund gehen wollte.
Also stellte er einige Fragen an die Kreisverwaltung und musste feststellen, dass die Durchschnittszeiten zur Bearbeitung bei knapp unter 150 Tage bei Bauanträgen liegen. „Das sind fünf Monate im Durchschnitt, also liegen manche Sachverhalte wirklich bei sechs Monaten und mehr,“ muss Steinhausen nüchtern feststellen.
Erstaunlich ist, dass die Zahlen bei Bauanträgen des Jahres 2017 zum Vorjahr immerhin um fast 20 Prozent gesunken sind, ohne dass sich die Bearbeitungszeiten in gleichem Masse reduziert haben.
Auch eine Auflistung zeigt Licht und Schatten kreislicher Verwaltungsarbeit. So erledigt das Straßenverkehrsamt seine über 70.000 Anträge zeitnah bis sofort; Ausnahme Führerscheinbeantragung, hier dauert es 6 Wochen.
Während andere Ämter die Bearbeitungszeit nicht mal erfassen. Weder im Sozialamt (Wohngeld und Bafög), Umweltamt (naturschutzrechtliche Genehmigung) noch im Ordnungsamt (Aufenthaltserlaubnis und Reisepässe) werden die Zeiten erfasst. Gerade das Wissen über die Anzahl, also das Volumen und die zeitliche Abarbeitung ist notwendig, um die vorhandenen Mitarbeiter optimal einzusetzen, mit dem Ziel bürgernah und fehlerfrei Anträge zu bearbeiten.
„Ohne kontinuierliche Erfassung und eine einheitliche Statistik ist eine Personalplanung nicht möglich,“ so Steinhausen weiter. Den Kreistagsabgeordneten freut, dass die Anträge zumindest abgearbeitet werden, ärgert aber, dass „die Personalplanung, dann wohl durch Hand auflegen oder Würfeln ermittelt wird.“