Trebbins Bürgermeister Thomas Berger scheidet nach 18 Jahren auf eigenen Wunsch aus dem Kreisvorstand aus
Trebbin. Nach 18 Jahren gehört Trebbins Bürgermeister Thomas Berger (53, CDU) nicht mehr dem Kreisvorstand der Christdemokraten Teltow-Fläming an. Zum Kreisparteitag am Sonnabend in Trebbin ließ er sich nicht mehr auf die Wahlliste setzen. „Ich gehe nicht im Gram, sondern es waren 18 sehr gute Jahre, für die ich mich beim Parteiverband bedanke“, sagte er als Tagungsleiter. „Ich war nicht immer bequem, zum Beispiel in Sachen Klimaschutz oder Verkehrskonzept, aber es hat Spaß gemacht“, so Berger weiter. Nun sei es an der Zeit, andere ans Ruder zu lassen. „Der CDU bleibe ich erhalten, werde aber nun aus einer anderen Perspektive auf die Parteiarbeit blicken“, sagte Berger.
49 der 283 CDU-Mitglieder in Teltow-Fläming waren am Sonnabendvormittag ins Clauerthaus gekommen. CDU-Prominente aus der Bundespolitik ließen sich diesmal nicht blicken.
Acht Tage vor der Bundestagswahl schwor Kreischef Danny Eichelbaum (43) seine Parteikollegen ein: „Entweder geht es mit der CDU weiter mit dem Erfolgsmodell Deutschland oder unserem Land droht mit Rot-Rot-Grün der wirtschaftliche und gesellschaftliche Abstieg.“ Für Teltow-Fläming zog er eine positive Bilanz. Von 2008 bis 2015 sei die Beschäftigtenzahl um 12,3 Prozent gestiegen; die Arbeitslosigkeit habe sich von 10,5 auf 5,3 Prozent halbiert. „Das ist ein Erfolg für alle Bürger, aber auch für die CDU“, so Eichelbaum. Seine Partei habe 4000 Unterschriften gegen die Kreisgebietsreform und für den Erhalt von Teltow-Fläming gesammelt, sich für den Radwegebau eingesetzt, das Plus-Bus-Konzept für eine bessere Anbindung zur Landeshauptstadt auf den Weg gebracht und die Förderung der Elektromobilität durch den Landkreis initiiert.
Die Zahl der CDU-Mitglieder im Kreis ist rückläufig, junge Leute waren am Sonnabend eher die Ausnahme. „Aber es gab in den letzten zwei Jahren 40 Neueintritte in die Partei“, sagte Eichelbaum auf Nachfrage von Ernst Lehmann aus Rangsdorf.
Bei der geheimen Wahl wurde Danny Eichelbaum mit 100 Prozent der Stimmen als Kreisvorsitzender bestätigt. Seine Stellvertreter sind wie bisher Gertrud Klatt und Dirk Steinhausen sowie als Neuling Robert Trebus, der sich für Sonnabend entschuldigen ließ. Als Schatzmeisterin fungiert weiterhin Martina Schlanke. Der alte und neue Kreischef gab sich kämpferisch: „Demokratie ist keine Boutique, in der die Pullover schön sortiert nach Farben in den Regalen liegen. Es ist eine Werkstatt, in der die Funken fliegen. Wir engagieren uns in der CDU, weil wir unsere Heimat und unser Land lieben.“
Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung