Luckenwalde Man kennt das leider nur zu gut. Am Straßenrand oder im Wald liegen Mülltüten oder ganze Baustellenabfälle, die dort meistens heimlich entsorgt wurden. Obwohl im Land Bran-
denburg im Jahr rund neun Millionen Tonnen nicht wieder verwertbare Abfälle durch Deponierung, Verfüllung oder Ablagerung an die Natur abgegeben werden, stellte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg vor kurzem fest: Das 2015 in Berlin 45 Prozent und in Brandenburg 23 Prozent weniger Abfälle als 2006 abgegeben wurden. Diese Abfälle werden in Brandenburg deponiert und damit meistens zur Verfüllung über- und untertägiger Abbaustätten im Bergbau genutzt. Obwohl auch Abfälle aus anderen Regionen deponiert wurden, sank auch in Brandenburg die so an die Natur abgegebene Abfallmenge im Vergleich zu 2006 um fast ein Viertel.
Gleichzeitig ist ein Trend zu beobachten, dass immer mehr Müll und Abfall einfach so in die Natur verbracht wird. Hierzu stellte der Kreistagsabgeordnete Dirk Steinhausen eine Anfrage an die Kreisverwaltung Teltow-Fläming. „Das Auftreten illegaler Müllkippen, die sich aus privatem Hausmüll oder gewerblichem Abfall zusammensetzen, ist ein Problem für Umwelt und Kommunen.
Der zumeist außerorts an Straßenrändern, in Gewässern, im Wald oder auf Freiflächen abgeladene Müll belastet nicht nur das natürliche Gleichgewicht, sondern auch die oft klammen Kassen der Gemeinden.
Wie sieht es denn in unserem Landkreis aus?“ In der Antwort wurde deutlich, dass jedes Jahr über 160 illegale Abfallablagerungen festgestellt werden. Enthalten sind hier nicht die Fälle, die durch die Untere Abfallwirtschaftsbehörde in eigener Tätigkeit festgestellt und durch diese sofort beseitigt werden. Die Beigeordnete Dietlind Biesterfeld (SPD) stellte in ihrer Antwort fest, dass dies
ausnahmslos ordnungswidrige Handlungen gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz sind. Dies erzeugte in der letzten Kreistagssitzung von Steinhausen sofort Widerspruch: „Es ist eine Straftat
nach dem Strafgesetzbuch“, machte er klar. red