Das Elsass hat eine bewegte Geschichte. In den letzten Jahrhunderten war es immer wieder durch Kriege und Grenzstreitigkeiten Mittelpunkt europäischer Kriege, zumeist zwischen den damaligen „Erbfeinden“ Deutschland und Frankreich. Insbesondere die Stadt Straßburg/Strasbourg hat diese Entwicklung jedes Mal hautnah miterlebt.
Der Europa-Abgeordnete Dr. Christian Ehler (CDU) hatte vor kurzem eine Besuchergruppe eingeladen, neben der Stadt Brüssel, den zweiten Dienstsitz des Europaparlaments kennenzulernen. Die knapp 50 Brandenburger ließen sich durch ihren Abgeordneten das Parlament zeigen und konnten auf der Besuchertribüne einer Plenarsitzung verfolgen. Die Vier-Tage-Reise hatte neben dem Parlamentsbesuch, eine Stadtführung durch Straßburg, ein Besuch der französischen Stadt Colmar, eine Fahrt entlang an der Weinstraße und einem Besuch der Gedenkstätte Mémorial Alsace Moselle als Bestandteile.
Beim gemeinsamen Abendessen betonte Ehler die Bedeutung der Europäischen Union als Friedensprojekt.
Mit dabei war der Kreistagsabgeordneter und Initiator der Europa-Union Teltow-Fläming, Dirk Steinhausen. „Gerade die Geschichte der wechselnden Staatsangehörigkeit der Elsässer in der Zeit zwischen 1870 und 1945 zeigt, was Grenzen und, durch Kriege, die Verschiebung dieser Grenzen bei der Bevölkerung auslösen kann.“
Das Elsass mit seiner heute modernen Metropole Straßburg wurde nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 dem Deutschen Reich zuerkannt, um nach Ende des ersten Weltkrieges 1918 wieder französischen zu werden. Zu Beginn des 2. Weltkrieges wurde es für einige Jahre wieder deutsch um dann 1945 wieder Teil des französischen Staates zu werden. Jeder Wechsel der Zugehörigkeit war mit dem Wechsel der Staatsangehörigkeit, der Sprache und der Administration verbunden. Damit rückte das hübsche kleine Städtchen Straßburg immer in das Zentrum der Auseinandersetzungen. Steinhausen: „Es ist eine richtige Entscheidung gewesen, den Europarat, den europäischen Gerichtshof und das Europaparlament hier anzusiedeln. Quasi als Konsequenz der letzten fast 2000 Jahre kriegerische Geschichte. Gerade in Zeiten, wo immer mehr Populisten die europäischen Ideen versuchen mit Nationalismus zu zerstören, muss man deutlich machen, das nur ein starkes Europa Garant für den Frieden und somit für unseren Wohlstand ist.“