Vor kurzem hat sich der Kreistagsabgeordnete Dirk Steinhausen (CDU) an die Landrätin Konny Wehlan gewandt. Der Grund war, „dass ich in letzter Zeit öfter mal den dringenden Wunsch nach Deutschkursen für Asylsuchende aus unserem Übergangswohnheim in Großbeeren erhalten habe. Unsere Ehrenamtliche leisten dort zwar eine Superarbeit, aber es gibt ja hier staatliche Unterstützung.“ Zunehmend wurde in den sozialen Netzen behauptet, dass die Volkshochschule sofern sie Kurse anbietet, dies nur im Süden unseres Kreisgebietes tut und der Norden „wiedermal leer ausgeht“.
Hier hat Steinhausen die Landrätin gebeten, „diese Aussage zu prüfen, weil es immer schwerer fällt mögliche Ungerechtigkeiten „weg“ zu argumentieren.“
Steinhausen weiter: „Die Solidarität innerhalb der kommunalen Familie hat durch die Zögerlichkeit einiger Kommunen bei der Aufnahme von Asylsuchenden massiv gelitten und wird durch die Tatsachen, dass mehr kreisliche Leistungen in den Süden des Landkreises fließen eher noch weiter unterlaufen.“
Die Landrätin Konny Wehlan hat reagiert und mitgeteilt, „wir bereiten die Beantragung für zusätzliche Räume in Großbeeren beim BAMF vor. Auch ein bzw. zwei Dozenten stehen in der Region zur Verfügung die zeitnah Ihre Tätigkeit aufnehmen können. Für 2016 planen wir die Einrichtung von Integrationskursen im Gebiet Zossen und Rangsdorf und Blankenfelde hierzu muss aber auch die Finanzierung geklärt werden und Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.“
Die Landrätin weißt daraufhin, dass das Landesprogramm für Flüchtlinge, welches seit September wieder angelaufen ist, durch die ESO Euroschulen koordiniert wird. In diesem Zusammenhang hat der Landkreis Fördermittel für 1 Kurs mit 16 Teilnehmern und Durchführungsort Luckenwalde erhalten. Dieser wird ab November beginnen. Die Teilnehmerauswahl erfolgt in Luckenwalde zusammen mit den Sozialarbeitern vor Ort. Für Jüterbog ist im Rahmen des Landesprogramms des Strausberger Bildungs- und Sozialwerk e.V. und für Ludwigsfelde die SBH Südost zuständig.
Aktuell hat der Landkreis die Information, dass ab November Flüchtlinge aus Syrien, Iran, Irak, Eritrea und Afghanistan an Integrationskursen vom BAMF kostenfrei teilnehmen dürfen, für alle anderen Nationalitäten gibt es keine Fördermöglichkeiten.
Steinhausen erklärt abschließend: „Im Rahmen des sozialen Verständnisses von Integration, spielen die Deutschkenntnisse von Zuwanderern eine Schlüsselrolle. Insbesondere die Beherrschung der Sprache gewährleistet den Zugang zur Gesellschaft und ist eine Schlüsselfunktion.“