Knapp 70 freiwillige Wahlhelfer und fast alle Verwaltungsmitarbeiter hat die Gemeinde Großbeeren zur diesjährigen Kommunal- und Europawahl eingesetzt. Einige Wahlbüros waren erst weit nach Mitternacht fertig, viele Wahlhelfer waren am Rande der Erschöpfung. Für die vielen Stunden für die Demokratie erhält der Wahlhelfer nur eine kleine Aufwandsentschädigung. Für die Einsatzzeiten von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr und die darauffolgenden Auszählungszeit bekommen die Helfer 35,- Euro.
Bereits während des Auszählungsprozess haben einige Wahlhelfer klar gemacht, „das mache ich nie wieder.“
In den letzten Jahren ist es allen Städten und Gemeinden schwerer gefallen ausreichend Freiwillige zu finden.
„Wir müssen die Tätigkeit mehr Wertschätzen“, fordert Dirk Steinhausen, Vorsitzender WIR FÜR GROßBEEREN, „Sonst müssen die Kommunen irgendwann den Weg der Zwangsverpflichtung gehen, das verstärkt den Erosionsprozess der demokratischen Institutionen.“
Steinhausen schwebt vor, die „Helfer der Demokratie“, wie Steinhausen die Wahlhelfer nennt, zum Ehrenamtsempfang mit einzuladen oder zumindest eine Art „Dankeschön-Veranstaltung“ zu organisieren. Bei einem 4- oder 5-jährigem Rhythmus scheinen weder die Kosten noch die Organisation die Gemeinde zu überfordern.
„Bereits im September ist Landtagswahl, danach ist erst 2021 Bundestagswahl. Es muss möglich sein, gerade hier Danke zu sagen, sonst können wir Wahlen nur mit Zwangsmaßnahme, in dem man nach dem Zufallsprinzip bis zu 100 Einwohnerinnen und Einwohner zwangsverpflichtet, durchführen. Danke sagen ist doch nicht so schwer. Die Wertschätzung des Einzelnen sollte immer möglich sein, “fordert Steinhausen abschließend.